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Erntedankfest in Kößlarn

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Feier des Erntedankfestes ein christlicher Brauchtum seit über 300 Jahren Alljährlich am 2. Sonntag im September feiern die Bewohner des Marktes nach altem Brauch und Herkommen ihr Erntedankfest. Der frühe Termin steht im Zusammenhang mit den Marienfesten Mariä Geburt (8. September) und Mariä Namen (12. September), die früher eine große Bedeutung in der Marianischen Wallfahrt hatten. Im Erntedankfest soll der Dank der Menschen für die Ernte, für die Arbeit und für die Lebensgrundlagen an den Schöpfer augenfällig zum Ausdruck kommen. Gerade in den Zeiten schwerster Bedrängnis, wenn unsere Vorfahren von Wasserflut und Feuersbrunst, Hungersnot und Kriegsgeschrei heimgesucht wurden, haben sie den Segen der Felder, Wiesen und Wälder schätzen gelernt. So dürfen wir wohl das Ende des Dreißigjährigen Krieges  und als Folge des Aufleben der Menschen im Zeitalter des Barocks als Ursprung des Erntedankfestes ansehen. Eine erste schriftliche Erwähnung ist in der Wallfahrtsgeschichte 'Der Herrgott von Tann' aus dem Jahre 1695 zu finden, in der (unangemeldet) Kößlarner Wallfahrer in Tann an ihrer Fahne und ihrer Sprache vom letzten Erntedankfest erkannt wurden. Die Pfarrgemeinde nahm dieses Ereignis 1995 zum Anlass, das 300-jährige Bestehen des Erntedankfestes u.a. mit einer großen Ausstellung zu feiern. Im Mittelpunkt des Festes ist die Erntedankprozession (Beginn 10.00 Uhr) durch den Markt im Anschluß an den Festgottesdienst (Beginn 9.00 Uhr). Rund 250 Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene stellen in farbenfrohen traditionellen Trachten und Kostümen und mit typischen Gerätschaften das frühere Erwerbsleben auf dem Lande dar. Da führen Hirten lebende Schafe und Ziegen mit. Da zeigen Schnitter und Schnitterinnen mit Sensen, Sicheln, Gabeln und Dreschflegeln das frühere Erntegeschehen. Da Tragen Bauern und Bäuerinnen in Steigen Kleinvieh wie Hühner, Enten und Gänse mit. Auch das Gewerbe und Handwerk sind mit Müllern, Bäckern, Metzgern, Brauern, Gärtnern, Jägern und Holzfällern vertreten. Bäuerinnen und Köchinnen zeigen typische bäuerliche Speisen wie Geselchtes und Schmalgebackenes. Das religiöse Anliegen des Festes verdeutlichen Kreuz, Fahne, Prozessionsstangen, Heiligenfiguren und nicht zuletzt das Allerheiligste, die mitgetragen werden. Das weitum bekannt Fest zieht Hunderte von Besuchern an und gilt als Erntedankfest des Rottals. Es ist sicherlich ein 'Fest für die Augen', es soll aber keine folkloristische Veranstaltung sein, sondern es will nach dem alten Brauch den Dank der Menschen für die natürlichen Lebensgrundlagen zum Ausdruck bringen - auch oder gerade in unserer technisierten und globalisierten Welt.


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